Die Gegenwart Salzburgs ist nicht ohne Wissen um ihre Vergangenheit zu verstehen. Diese Erkenntnis gilt insbesondere auch für Salzburgs Kunst und Kultur, die ihren hohen Stellenwert über Jahrhunderte dem Wirken der Fürsterzbischöfe Salzburgs verdankte. Aus heutiger Sicht unvorstellbar ist somit auch der Verlust, den Salzburg ab dem frühen 19. Jahrhundert erfuhr. Damals wurden im Zuge der napoleonischen Kriege und in Folge der politischen Neuordnung Europas, herausragende Kulturgüter für immer außer Landes gebracht.
Vieles aus den Salzburger Sammlungen zählt heute in zahlreichen bedeutenden Museen zu den geschätzten Werken des europäischen Kulturerbes. Allzu selten wird dies aber mit der jahrhundertealten Geschichte Salzburgs in Verbindung gebracht. Gerade dieses Bewusstsein für den engen Salzburg-Bezug soll die vorliegende Datenbank auch fördern. Sie informiert ab dem Frühjahr 2023 über jene Salzburger Kulturgüter, die im frühen 19. Jahrhundert vom Kaisertum Österreich übernommen wurden und sich heute, soweit recherchierbar, in verschiedenen Bundessammlungen befinden. Das Gesamtvorhaben wurde 2016 im Rahmen des Jubiläums „200 Jahre Salzburg bei Österreich“ vom Land Salzburg initiiert und mündete in ein gemeinsam mit der Republik Österreich getragenes und finanzierte Projekt.
Die Inhalte sind das Ergebnis von mehrjährigen wissenschaftlichen Recherchen der Arbeitsgruppe Salzburger Kulturgüterdatenbank, deren Mitgliedern ich für ihren Einsatz an dieser Stelle herzlich danken möchte. Zahlreiche Institutionen und Wissenschaftler:innen haben uns mit ihrer Expertise, auf Basis früherer Forschungsleistungen, durch eine Fülle an Entdeckungen und Erkenntnissen zu einem neuen Wissenshorizont in einem bedeutenden Kapitel der Geschichte und Kunst Österreichs verholfen. Ebenso soll die Datenbank auch weitere Forschungen befördern und sich künftig mit Projekten über Salzburger Kulturgüter in weiteren europäischen Sammlungen unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland, Frankreich und Italien verschränken.
Für diese Kooperationsbereitschaft vom Projektbeginn bis zur geglückten Form der Realisierung möchte ich den damaligen wie den heutigen Ressortzuständigen auf Bundesseite ebenso sehr herzlich danken, wie auch den verschiedenen Bundesmuseen und -sammlungen, welche die Recherchen so bereitwillig unterstützt haben. Sie haben damit einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass wieder ein Kapitel der Salzburger Geschichte einem breiten Interessentenkreis, weit über die Fachwissenschaft hinaus, zugänglich wird.
Mit den besten Grüßen
Dr. Wilfried Haslauer
Landeshauptmann